Bericht aus dem Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss

Veröffentlicht am 11.02.2021 in Gemeinderat

Rezatgrund - hier soll die geplante Photovoltaikanlage nach dem Willen des Gemeinderates nicht kommen

Große Zustimmung zu Erneuerbaren Energien

 

Eine geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage beschäftigte am vergangenen Montag die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses. Ein Neuendettelsauer Bürger entwickelt gemeinsam mit einem Fachplaner auf seiner Ackerfläche in der Nähe von Wernsbach und auf einer weiteren Fläche bei Bechhofen eine Anlage zur Stromerzeugung aus Sonnenenergie. Die beiden Flächen würden Strom für ca. 2.500 Haushalte erzeugen.

 

Der Fachplaner erläuterte die Eckdaten der Anlage und wie ein Ausgleich hinsichtlich des Natur- und Artenschutzes erfolgen könnte. Die Photovoltaikanlage ist kein reines Investitionsobjekt – die Neuendettelsauer Bürger*innen sollen die Möglichkeit bekommen, sich bis zu einem Anteil von 60% daran zu beteiligen.

 

Die Fraktion der Freien Wähler waren von der Präsentation überzeugt und plädierten dafür, dem Vorschlag zuzustimmen. Die Fraktion von Bündnis 90 – die Grünen plädierten hingegen für die Gründung einer Bürgergenossenschaft, um die Erträge voll in den Händen der Bürger zu wissen, was jedoch in diesem Fall das Ende des Vorhabens bedeutet hätte.

 

Ob der Teil der Anlage, der im Rezatgrund bei Bechhofen errichtet werden soll, zwingend für die Wirtschaftlichkeit erforderlich ist, stellte Christian Scheuerpflug von der SPD infrage. Er plädierte dafür, dieses Gebiet aufgrund des Landschaftsbildes grundsätzlich von Freiflächenphotovoltaikanlagen frei zu halten.

 

Natalie Ernst, ebenfalls SPD, stimmte dem Fraktionskollegen zu und wies darauf hin, dass die Gelegenheit zugunsten der Erneuerbaren Energien genutzt werden sollte. Der Landwirtschaft würden diese Flächen nicht auf Dauer entnommen, da nach einem Rückbau der Anlage nach wenigen Jahrzehnten die Flächen wieder anderweitig genutzt werden könnten.

 

Letztendlich gab es eine große Mehrheit für den Beschlussvorschlag, nur die Fläche in Wernsbach mit der Anlage zu beplanen. Wenn möglich soll die Fläche in Bechhofen sogar als Ausgleichsfläche für diese Anlage zur Verfügung gestellt werden. Somit wird diese Fläche ökologisch aufgewertet und naturschutzrechtlich geschützt - ein gutes Ergebnis für die Erneuerbaren Energien und für das Landschaftsbild.

 

Keine Diskussionen hingegen gab es bei der Zustimmung zu einem Pferdeunterstand in Wollersdorf. Hier wurde das gemeindliche Einvernehmen einstimmig erteilt.

 

Ebenfalls zugestimmt wurde einem Vorhaben in Aich. Das bestehende Wohnhaus soll vergrößert werden. In der Vergangenheit wurde dieses Vorhaben bereits mehrfach aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Die nun vorgelegte Planung fügt sich aber gut in die umgebende Bebauung ein, so dass guten Gewissens die erforderlichen Befreiungen vom Bebauungsplan erteilt werden konnten.

 

Um die Mitglieder des Gemeinderates hinsichtlich der Grundlagen des öffentlichen Baurechts zu schulen, wurde seitens der Verwaltung ein Seminar organisiert. Aufgrund der derzeitigen Situation kann dieses jedoch nur als Online-Schulung stattfinden.

 

Bereits des Öfteren wurden Beschwerden zur Parksituation in der Haager Straße laut. Bürgermeister Schmoll informierte nun darüber, dass die Polizei um verstärkte Kontrollen gebeten wurde. Weiterhin ist geplant, die kommunale Verkehrsüberwachung im Rahmen der Kommunalen Allianz Kernfranken gemeinsam zu organisieren.

 

Berichtet wurde den Ausschussmitgliedern, dass die im Landkreis neu geplante Integrierte Leitstelle nicht im Gemeindegebiet von Neuendettelsau realisiert wird. Neuendettelsau hatte sich mit einem aussichtsreichen Grundstück nahe der Feuerwehr beworben. Die Räte bedauerten diese Entscheidung.

 

Auch diese Sitzung konnte Bürgermeister Christoph Schmoll zügig und konstruktiv leiten und somit dem Hygienekonzept Rechnung tragen.