Bericht aus der Sitzung des Gemeinderates vom 25. September 2023

Veröffentlicht am 28.09.2023 in Gemeinderat

Gemeinsam genutzter Ort im Ort

Gemeinde als öffentlicher Player der Kulturgestaltung

Bereits seit mehreren Jahren ist es das Bestreben der Kommunalpolitik, ein Ortszentrum zu gestalten. Mit der Idee des Gemeinde-Centrums-Eine Welt (GCEW) kommt man diesem Wunsch einen wesentlichen Schritt näher. Ziele der Gemeinde sind dabei die Abdeckung des Bedarfs für die Vereinsarbeit, für die Jugendarbeit und für die Kulturförderung. Außerdem geht es um die städtebauliche Entwicklung im nördlichen Ortszentrum und im Bereich Löhe-Haus. Dabei soll im Außenbereich auch die Aufenthaltsqualität gefördert werden.

Drei Projektpartner und sechs Nutzergruppen

Die Gemeinde Neuendettelsau, die Kirchengemeinde St. Nikolai und die Landeskirche mit Mission eine Welt arbeiten bei diesem Gemeinschaftsprojekt eng zusammen.

Dabei war es laut Bürgermeister Christoph Schmoll (SPD) gar nicht so leicht die drei Projektpartner sowie die verschiedenen Nutzergruppen zusammen zu bringen. Hierbei mussten auch Kompromisse geschlossen werden. Nachdem bereits eine Machbarkeitsstudie und diverse Workshops durchgeführt wurden, konnte jetzt durch das Frankfurter Architekturbüro Wandel-Lorch-Götze-Wach ein erster Entwurf für das GCEW vorgestellt werden.

Kinderwagenparkplatz“ und „Fahrrad-Werkstatt“

Wichtig war dem Planungsbüro, dass von der Hauptstraße her ein leicht zugängliches Forum entsteht, das niedrigschwellig zum Eintritt und zum Verweilen einlädt. Am Eingang soll dabei sogar ein „Kinderwagenparkplatz“ angelegt und eine Fahrrad-Reparatur-Station installiert werden

Vom Eingangsbereich aus kommt man rechts in den Eine Welt Laden und in die Buchhandlung.

Flexible Raumeinteilung

Auf der linken Seite ist der Bürgertreff geplant, der durch stabile Vorhänge räumlich abgetrennt ist. Dadurch lässt sich der Raum problemlos bei größeren Veranstaltungen auf das Forum zu erweitern. Dieses öffnet sich über zwei Treppen nach oben zu einer offenen Galerie.

Von dort aus ist im Obergeschoss rechtsseitig ein großer Gemeindesaal mit Bühne geplant. Dieser fasst insgesamt Platz für 135 Menschen. Er lässt sich aber auch in drei Räume unterteilen um kleinere Veranstaltungen und Gruppenarbeiten zu ermöglichen.

Auf der linken Seite des Obergeschosses sind Räumlichkeiten für die Jugendarbeit vorgesehen.

Im Untergeschoss sind ein Band-Übungsraum, ein Möbellager sowie die WC-Anlage vorgesehen.

Für Menschen mit Einschränkungen ist ein barrierefreies WC im Erdgeschoss geplant. Alle Stockwerke sind mit einem Aufzug verbunden.

Öffentlicher Raum und Einfügung in das Ortsbild

Das Gebäude ist durch den Hinterausgang zum Garten hin geöffnet. Dieser ist zukünftig auch über den Außenbereich als öffentlicher Raum im Ortskern zugänglich und nutzbar.

Hinsichtlich der Außenansicht haben sich die Planer an den umliegenden Gebäuden orientiert, so dass sich das Gebäude mit seiner dreiteiligen giebelständigen Fassade gut in das Ortsbild einfügt.

Mit farbigen Akzenten soll außerdem versucht werden entsprechende Erkennungsmerkmale zu schaffen.

Durch das Projekt besteht auch die Möglichkeit, Kanäle und Stromleitungen auf öffentlichen Grund zu verlegen.

Gemeinschaft fördern

Fraktionssprecher Manfred Riedel (SPD) lobte den Planungsentwurf als sehr gut gelungen. „Auch die giebelständige Ansicht von der Straße her ist sehr ansprechend.“ Die geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach sei sehr zu begrüßen, so Riedel.

Aus Sicht von Bürgermeister Schmoll sei es gut gelungen mit dem „Forumsgedanken“ das Zusammenkommen der Bürgerinnen und Bürger zu fördern und zu ermöglichen. „Alle Nutzergruppen konnten in der Planungsphase gut zusammengebracht werden,“ so Schmoll

Gestiegene Kosten durch höhere Auslastung

Allerdings hätten sich die Kosten merklich erhöht. Einerseits durch die gestiegenen Bedarfe der Nutzergruppen, andererseits durch eine erhöhte Medientechnik. Voraussichtlich werde durch das Kulturprogramm und durch die Nutzung der Vereine eine hohe Auslastung erreicht. Möglicherweise können nicht immer alle Bedarfe gedeckt werden. „Wir haben kein Geld für leerstehende Räume,“ begründete Bürgermeister Schmoll die Raumplanung. Die Gemeinde ist nach Abzug der Fördermittel voraussichtlich mit etwa drei Millionen Euro an der Finanzierung beteilig. Das sei jedoch eher pessimistisch gerechnet und „nicht mit Halleluja die optimistischste Annahme“, so Christoph Schmoll.

Höherer Freizeitwert im Ortszentrum

Insgesamt würde der Freizeitwert im nördlichen Ortszentrum durch die Herstellung öffentlicher Grünflächen, die allen Bürgern zur Verfügung stehen, aufgewertet, so das Resümee des Bürgermeisters.

 

Bauangelegenheiten

Genehmigung eines Pufferspeichers für Wärme

Um bedarfsgerechte Wärme zur Verfügung zu haben, genehmigte der Gemeinderat den Bau eines Warmwasser-Wärmespeichers an der Biogasanlage in Reuth. Damit soll insbesondere sichergestellt werden, dass sowohl für die dortige Nahwärme als auch für die Klärschlammtrocknung kontinuierlich Wärme zur Verfügung steht.

Erweiterung einer Werkstatt mit Seminar- und Büroräumen

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat eine Abweichung vom Bebauungsplan für die Erweiterung der Werkstatt mit Seminar- und Büroräumen für ein Ingenieur– und Sachverständigenbüro im Gewerbegebiet.

Betonzaun an der Bahnhofstraße abgelehnt

Mehrheitlich hat das Gremium die Errichtung eines Betonzaunes in der nördlichen Bahnhofstraße mit einer Höhe von 1,90Metern abgelehnt.

Begründet hatte der Antragsteller die Maßnahme damit, dass dadurch starker Wind sowie Schnee und Regen abgehalten werden sollen.